Andrin. Ziegelsteinhäuser, grau, schlechtes Essen, spezieller Englischer Akzent. Alles Klischees und trotzdem ist vielleicht etwas Wahres daran? Man kann noch so viel in einem Unterrichtszimmer darüber reden, doch eigentlich gibt es nur eine Lösung: Aufbrechen und das alles selbst miterleben und ausleben. Wie andere Klassen in den Jahren zuvor, hatten auch wir dieses Jahr die Möglichkeit einen Sprachaufenthalt in England zu machen, um unsere Sprachkenntnisse zu erweitern und kulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Andere Länder, andere Sitten. Manchmal steht die Welt dann eben auf dem Kopf oder alles funktioniert verkehrt herum. So geht das zum Beispiel mit dem Verkehr. Linksverkehr. Etwas, dass wir uns gar nicht gewohnt sind. Und auch wenn das eigentlich schnell verstanden sein sollte, ist es doch jedes Mal ein Problem, wenn man die Strasse überqueren möchte. So kommt es halt dazu, dass man jedes Mal links und rechts gleichzeitig schauen muss, damit man nicht plötzlich von einem Auto aus der anderen Richtung überrascht wird.
Grundsätzlich hat man leider eben schon nicht ganz unrecht, wenn man England mit grau, nass und kalt in Verbindung bringt. Ein Wetter, dass einem nicht gerade dazu einlädt nach draussen zu gehen. Und doch lohnt es sich, denn England hat sehr viel zu bieten: Kleinstädtchen voller Charme, Sandstrände, imposante Klippen, weite Landschaften, Pubs, Geschichte und nicht zu vergessen die einmalige Grossstadt London. Dies sollte man wirklich nicht des schlechten Wetters wegen verpassen! Und es kann doch durchaus sein, dass man mal von Sonnenstrahlen und blauem Himmel überrascht wird.
Da wir ja in Gastfamilien gewohnt haben, hatten wir wirklich einen direkten Einblick wie die Leute in England leben und wie ihr Alltag funktioniert. Es sind schon spezielle Leute, aber ich habe sie eigentlich immer als sehr freundlich und hilfsbereit empfunden. Ihr Humor ist vielleicht manchmal ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber durchaus amüsant.
Das Thema Essen ist wohl sehr familienabhängig. Vielleicht ist es aber auch möglich, dass gesund und gut essen nicht ganz so verbreitet ist wie in anderen Ländern, trotzdem kann man auch gesünderes Essen finden. Besonders in London gibt es eine unglaubliche Essensvielfalt (und zwischendrin mal ein „Fish & Chips“; ist doch auch sehr schmackhaft).
Last but not least: Wir sind nach England gereist, um unser Englisch zu verbessern. Ich persönlich finde, dass es keine optimalere und vor allem motivierende Art und Weise gibt eine Sprache zu lernen, als dies direkt in einem Land und Umfeld zu tun, in welchem man die Chance hat, das Gelernte vor Ort anzuwenden. Es ist nicht nur büffeln, sondern es ist lebendig lernen und seinen eigenen Horizont in kultureller sowie persönlicher Hinsicht zu erweitern.
Denn sozio-kulturelle Türen können wir nur öffnen, wenn wir den Code, beziehungsweise die Sprache, kennen und beherrschen.
Bilder: Andrin, tis