Laura. Berlin. Die Stadt der Diversität, der Individualität, aber auch des Zusammenhalts. Das spiegelt sich auch in der Tanzszene. Im folgenden Text zeige ich euch einen kleinen Einblick in die vielfältige Kunst des urbanen Tanzes.
Ich sage das jetzt ganz offen: Ich bin kein Meister der Tanzkunst, doch so eine Atmosphäre von Freiheit und Kreativität, wie ich sie spürte, als ich in die Berliner Tanzszene eintauchte, kann sogar den grössten Feind des Tanzens nicht kalt lassen. Meine Schwester, die jetzt seit fast einem halben Jahr bei der Tanzschule „Flying Steps Academy“ in Berlin urbanen und zeitgenössischen Tanz studiert, hat mir einen Einblick in ihr tanzerfülltes Leben erlaubt. Die „Flying Steps Academy“ ist die grösste urbane Tanzschule in Deutschland.
Sie ist im Herzen Berlins und hat die europaweit besten Coaches, die dadurch ein weites Spektrum verschiedener, einzigartiger Tanzstile unterrichten. Die noch ziemlich junge Academy ist schon renommiert unter den Künstlern Europas und kriegt langsam auch eine weltweite Reputation. Zusammen mit meiner Schwester und meiner Cousine besuchte ich einen ihrer Workshops. Wir haben alle ein sehr unterschiedliches Tanzniveau, doch niemand hat sich in irgendeiner Hinsicht vernachlässigt gefühlt. Das Konzept eines Workshops besteht darin, mal eine Tanzart auszutesten oder auch den einzigartigen Stil eines Lehrers kennenzulernen. Dies ist immer eine ziemlich spezielle Angelegenheit, da man nie weiss, was einen erwartet! Dazu sind die Leute, die an Workshops teilnehmen, immer ziemlich unterschiedlich. Nicht nur kann das Altersspektrum von 14 bis 40 gehen, sondern auch die verschiedenen Stile der Teilnehmer variieren sehr. Doch das kümmert niemanden, denn Tanz kann eine Einheit in der Vielfalt erzeugen. Und ich kann wahrhaftig sagen, ich habe noch nie sowas erlebt! Anstatt einfach rumzustehen, wenn die Musik losgeht, tanzten alle wild umher und verbreiteten gute Laune. Jegliches Gefühl von Scham fällt dir von den Schultern und du fängst an, so wie die Personen rechts und links von dir, loszutanzen.
Dieses Gefühl von Freiheit hatte ich auch, als ich am nächsten Abend an ein Dancebattle ging. Wenn man das Wort „Battle“ hört, denkt man automatisch an Kampf, angespannte Stimmung und kompetitive Leute, doch das ist überhaupt nicht so. Nicht nur feuert das Publikum die einzelnen Tänzer an, auch Teilnehmer feuern einander an. Dieses spezifische Battle wurde von einer Gruppe namens „M.I.K.“ organisiert, die zugleich noch die Juroren bildeten. Sie gehört auch zu einer der besten urbanen Tanzgruppen in ganz Europa. Nach dem Battle gab es noch eine kleine Dance Session für Zuschauer und Teilnehmer. Dabei tut man sich in Kreisen zusammen und Mutige gehen dann in die Mitte, um ein Solo abzuziehen.
Solche Erlebnisse könnte und sollte jeder mal erfahren. Es spielt absolut keine Rolle, wie gut man im Tanzen ist. Ich glaube fest, dass ich durch diese Erfahrungen das richtige Berlin erlebt habe, und nicht nur das, was den Touristen angeboten wird. Ich rate euch allen, wenn ihr nächstes Mal in einer Grossstadt seid, einen Workshop oder ein Dance Battle zu besuchen. Denn es gibt sie zu Genüge, man muss sie nur finden!
Text: Laura
Bilder: Laura
Lektoriert am 30.10.2019.